Die evangelisch-lutherische Lutherkirche befindet sich an der Straße "Up de Worth" im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel im Nordosten Hamburgs.
Im Jahr 1935, als Wellingsbüttel noch nicht zu Hamburg, sondern zum Kreis Stormarn gehörte, wurde das Grundstück, auf welchem die heutige Kirche steht, erworben.
Zwei Jahre später, am 23. Mai 1937, wurde der Grundstein gelegt und die Kirche nach Plänen der Architekten Bernhard Hopp und Rudolf Jäger erbaut. Binnen gerade einmal sechs Monaten wurde die Kirche errichtet, sodass sie schließlich am Ersten Advent 1937 eingeweiht werden konnte.
Sie ist eine ländlich anmutende Saalkirche mit Seitenemporen und Tonnendecke sowie einem einzelnen, gedrungen wirkenden Turm, der 1939 seine Turmuhren erhielt. Die Verwendung von Backsteinen, Fachwerkfassaden und traditionellen Ziersetzungen im Mauerwerk unterstreicht den rustikalen Eindruck. Viele Details sind der niederdeutschen Bauernhausarchitektur entlehnt, so z. B. die „Donnerbesen“ im Mauerwerk, die Dachform und die Gestaltung der Fenster. Glücklicherweise wurde unsere Kirche im zweiten Weltkrieg nicht beschädigt und die Außenansicht der Kirchgebäudes hat sich seit den späten 1930-er Jahren kaum verändert.
Auf den nachführenden Seiten führen wir Sie durch unseren Innenraum und stellen Ihnen die Glocken und Orgeln der Lutherkirche vor.
Treten Sie ein und lernen Sie unsere Kirche von näher kennen!
Die Ausstattung des Innenraums entspricht mit der Bevorzugung von Naturmaterialien und deren handwerklicher Verarbeitung dem Vorbild norddeutscher Dorfkirchen. Der Innenraum ist bewusst schlicht gehalten, doch fehlt es nicht an würdigen Schmuckelementen. Dazu gehören die Kirchenfenster im Altarraum, die 1937 im Baujahr der Kirche von der Glasmalerin Sigrid Schlytter geschaffen wurden. Sie zeigen Motive aus dem Leben Christi: seine Geburt, sein Wirken als Prediger und seine Auferstehung.
Der sechseckige vom Bildhauer Wolfgang Kreutter entworfene Altar hat seit 1976/77 seinen Platz in der Kirche. Das Adlerlesepult, dessen Entwurf von der Hand des Bildhauers Gerhard Marcks stammt und das vom Künstler dieser Gemeinde 1948 geschenkt wurde, war das Vorbild für das jetzige Wappen der Kirchengemeinde Wellingsbüttel.
Aus dem gleichen Jahr stammen Kanzel und Taufe mit Reliefarbeiten des Bildhauers Jürgen Manshardt und die Altarleuchter, das Altarkreuz und die Taufschale.
Im Jahr 1937 erhielt die Kirche den ersten Satz von drei Glocken aus der Werkstatt Schilling in Apolda. Zwei dieser Glocken mussten 1942 für Zwecke der Kriegswirtschaft abgeliefert werden. Im Jahre 1959 wurde die verbliebene dritte Glocke an die Gemeinde Glashütte weitergegeben und die Lutherkirche erhielt fünf neue Glocken.
Diese wurden von F. W. Schilling in Heidelberg gegossen. Den Glockenschmuck entwarf Peter Loeding aus Hamburg. Sie wurden in der geräumigen Glockenstube untergebracht und hängen seither in einem Stahlglockenstuhl an gekröpften Stahljochen. Sie unterscheiden sich wie folgt:
1. Auferstehungsglocke: f´, 980 kg; Inschrift: "Nun aber ist Christus auferstanden. Halleluja", 1. Korintherbrief Kapitel 15
2. Missionsglocke: as´, 600 kg; Inschrift: "Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur", Markusevangelium Kapitel 16
3. Heimkehrglocke, b´, 420 kg; Inschrift: "Freut euch, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind", Lukasevangelium Kapitel 10
4. Betglocke, des´´, 320 kg; Inschrift: "Wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird", Matthäusevangelium Kapitel 24
5. Taufglocke, es´´, 290 kg; Inschrift: "Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden", Markusevangelium Kapitel 16
Glockenordnung
Sonntags 10 Minuten vor 11 Uhr rufen die Glocken zum Gottesdienst: die unteren vier an den Abendmahlssonntagen, sonst die oberen vier. Es gibt Abstufungen vom vollen Geläut an den Hohen Festen bis zu einer einzigen Glocke am Karfreitag und Bußtag.
Eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes ist das Vorläuten mit kleinerem Geläut.
Sonnabends von 18 bis 18.15 Uhr wird der Sonntag eingeläutet. Um 6 Uhr abends erklingt an allen Tagen die Betglocke.
Von sonstigen Sonntags- und Werktagsgottesdiensten seien aufgezählt: Taufen und Kindergottesdienst - die beiden oberen Glocken in unterschiedlicher Reihenfolge, Trauungen - die dritte und vierte Glocke.
Wenn mittags die Heimkehrglocke (b´-Glocke) läutet, dann ist der Tod eines Gemeindegliedes dem Pastor angezeigt worden.
Sieben einzelne Schläge der Betglocke (des´´-Glocke) ertönen am Sonntag gegen 12 Uhr. Dann betet die im Gotteshaus versammelte Gemeinde die sieben Bitten des Vaterunsers. Und jedermann darf sich anschließen.
Die erste Orgel in der Lutherkirche wurde von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn/Lübeck nach den Angaben des Organisten Gerhard Groth aus Langenhorn gebaut. Ihre Einweihung erfolgte am 27.3.1938. Sie enthielt 17 Register auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt. Im März 1962 wurde die Kemper-Orgel ausgebaut. Sie hatte der Gemeinde fast 25 Jahre gedient und diese wurde der Kirchengemeinde Nord-Billstedt kostenlos zur Verfügung zu gestellt.
Am 30. September 1962 konnte die Gemeinde eine neue Orgel in Empfang nehmen: Diese wurde von der bekannten Orgelbaufirma Schuke-Berlin in Zusammenarbeit mit dem Organisten Gerd Zacher entwickelt und gebaut. Hier erfahren Sie mehr zur Orgel.
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Wellingsbüttel
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